Creglingen besitzt noch drei erhaltene Stadttürme. Zur Zeit des Mittelalters gab es viele weitere Türme wie den Zinkenistenturm oder den Hebammenturm. Der hier stehende Faulturm war Bestandteil der Stadtmauer und diente lange Zeit als Gefängnisturm. Für die damaligen Insassen des Turms bedeute die Inhaftierung Mangelernährung und Siechtum – die Bezeichnung „Faulturm“ lässt es bereits vermuten.... Das Gebäude links neben dem Turm diente lange Zeit als jüdische Synagoge und war in den sechziger Jahren die erste Jugendherberge Creglingens.
Die „Neue Straße“ biegt nun rechts ab. Nach ca. 80 m kreuzt Sie zur Rechten die „Badgasse“. Der Name Badgasse geht auf die Badstube zurück, die sich schon vor 1593 bis 1773 im Eckhaus Badgasse/ Neue Strasse 3, befand.
Im städtischen Leben spielte die öffentliche Badstube, in der man Barbier, Bader- und Wundarztdienste in Anspruch nehmen konnte eine wichtige Rolle und wurde so namensgebend für die Badgasse.Hier entdeckt man das „Jüdische Museum“, das die Dauerausstellung „Wurzeln, Wege, Weiterleben“ zeigt.
Weiter vorne in der „Neuen Straße“, an der Kreuzung zur „Kreuzstraße“, steht auf der rechten Seite ein großes Backsteinhaus, in dessen Giebel ein sehenswertes Jugendstilgemälde angebracht ist. Vermutlich ließ es der erste Besitzer seiner Tochter zuliebe anfertigen. Die ebenfalls zu sehenden Werkzeuge deuten auf den Beruf des Erbauers hin.
Etwa auf dieser Kreuzung stand einst das „Herrgottstor“, ein Doppeltorturm, eines der drei Stadttore von Creglingen. Von diesem Gebäude ist nichts erhalten bis auf eine Tafel, die zu Ihrer Linken in die kleine Natursteinmauer eingelassen ist. Leider ist die Inschrift unleserlich.
Gehen Sie nun geradeaus über die Kreuzung in den schmalen „Stadtgraben“. Der freigelegte Teil der Mauer des Eckgebäudes auf der linken Seite war ebenfalls einmal Bestandteil der Stadtmauer, die von hier zum „Lindleinturm“ führte, der ca. 100 m weiter steht und heute ein Museum über das Leben und Arbeiten der letzten Bewohnerin ist.
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