Das beeindruckend große und querstehende Gebäude mit dem Walmdach auf der linken Seite (Torstraße 7) ist das „Johann-Dreher-Haus“ und wurde 1439 als Haus eines Kastners gebaut.
Eine Gastwirtschaft wurde hier erstmals 1602 eingerichtet („Oberwirth“) und ab 1681 war diese mit dem Namen „Schwarzer Adler“ bekannt. Bis 1845 wurde das Gasthaus betrieben und war viele Jahre im Besitz der für die Stadtentwicklung Creglingens sehr bedeutenden Familie Dreher. Diese stellte auch mehrmals den Bürgermeister.
Johann Dreher, der durch den Handel mit dem russischen Zaren zu Reichtum gelangte, verbrachte in diesem Haus seine Jugend und wurde später ein angesehener Inhaber eines Handelshauses in Stettin. Sein Heimatstädtchen Creglingen und die Armut die hier herrschte, hatte er auch in der Ferne nicht vergessen. Durch eine Stiftung von 7700 Gulden (was für die damalige Zeit ein beeindruckend hoher Betrag war) wurde der Bau eines Armenhauses im Jahr 1824 möglich. Dessen Unterhalt, die Zahlung eines Jahresgeldes an den Stadtarzt sowie die Einrichtung und Unterhaltung einer Knabenschule waren ebenfalls gesichert. Heute erinnert ein Gedenkstein auf einer baumbestandenen und schönen Anhöhe- dem Johannesberg oberhalb Creglingens- an den großherzigen Wohltäter der Stadt.
Gehen Sie nun wieder einige Schritte die Torstraße hinunter. Das größere Fachwerkhaus auf der rechten Straßenseite mit dem Stadtarchiv ist die nächste Station des Rundganges.
.
Neuer Text